TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN
(= TCM) UND AKUPUNKTUR
(nach einem VORTRAG Dr. Dr. Beck am 23.4.2010 bei der VHS München, Römerstraße 14, mit dem Thema: „TCM und Akupunktur“)
Die TCM (=traditionelle chinesische Medizin) ist über 2000 Jahre alt. Sie umfaßt im Wesentlichen folgende Elemente:
1. Akupunktur
2. Behandlung mit Heilkräutern und Tees, z. B. als Abkochung (=Dekokt)
3. Heilmassage (=Tuina Therapie)
1. AKUPUNKTUR
Bei der Akupunktur werden feinste sterile Nädelchen in ganz bestimmte Hautpunkte gestochen, um damit die Ursache von Krankheiten auszugleichen.
Nach chinesischer Vorstellung kreist die Lebensenergie („Chi“) auf bestimmten Energiebahnen (Meridianen).
Es gibt 3 verschiedene Vitalenergien: Ursprungs- oder Quellen-Chi, Nahrungs-Chi und Atmungs- Chi.
Dynamische Prozesse im Körper werden auch nach der Yin + Yang-Regel geordnet:
„weiblich“ (=Yin) und „männlich“ (=Yang).
Die Meridiane haben Koppelungsknoten mit dem physischen Körper: Die Akupunkturpunkte. Man kann dort auch Unterschiede zur Umgebung nachweisen, die Akupunkturpunkte stellen gewissermaßen „Löcher“ im Bindegewebe dar, die von einem Geflecht von Nerven und Lymphbahnen umhüllt sind.
Krankheiten entstehen nun nach traditioneller chinesischer Vorstellung entweder durch ein „Zuviel“ oder ein „Zuwenig“ von CHI-Energien in den Meridianen.
Wenn ein „Zuwenig“ oder ein „Zuviel“ in bestimmten Bahnen vorherrscht, dann kann man das an der Reaktion der Punkte feststellen (=Diagnose) und dann durch Nadelung behandeln.
Besonders gut erforscht ist die Schmerzbehandlung (auch Migräne) mit Akupunktur, man kann aber auch viele andere Störungen damit behandeln, z. B. funktionelle Störungen und Befindlichkeitsstörungen, Asthma und Erkrankungen der Verdauungsorgane, Fieber und Abwehrsteigerung…
2. HEILKRÄUTER UND TEES
In der Geschichte der TCM gibt es einerseits die ausgefeilte Theorie (z. B. Yin und Yang oder die 5 Wandlungsphasen) andererseits die tägliche praktische Anwendung.
Dabei hat man sehr genau die Wirkungen beobachtet und konnte so eine große Menge von Erfahrungen sammeln, die in speziellen Büchern zusammen gefaßt wurden.
In der praktischen Therapie von Erkrankungen wird nun die Qualität der Heilpflanzen nach energetischen Gesichtspunkten unterschieden: So gibt es z. B. Pflanzen kalter Qualität und Pflnzen warmer Qualität, die dann auch ganz unterschiedlich nach der Qualität der Krankheit eingesetzt werden.
Mit „Mangelndes Nieren Yang“ wird z. B. eine Gruppe von Krankheitsymptomen beschrieben: Impotenz, kalte und schwache Beinen und Rückenschmerzen. Dafür wird dann therapeutisch eine Kombination von Kräutern verabreicht, welche die Yang-Nierenschwäche ausgleichen sollen.
3. TUINA MASSAGE
Ziel der Tui (=Schieben) Na (= Greifen) Therapie ist es, das gestörte Gleichgewicht zwischen Yin und Yang wieder herzustellen. Durch spezielle Massagegriffe wird der Energiefluß in den Meridianen ausgeglichen und eine Harmonisierung wieder hergestellt. Die Tuina Therapie ist ähnlich wie die Akupressur, dabei aber viel umfassender, tiefergehender.
Wichtig ist die Richtung, in der die Massage erfolgt, da die Energie (das „Chi“) auf den Meridianen in einer ganz bestimmten Richtung fließt. Da die Yin-Meridiane alle auf der Beugeseite der Gliedmaßen sind, die Yang-Meridiane auf der Außenseite, massiert man die Yin-Meridiane in Richtung Herz, die Yang-Meridiane vom Herzen weg.