Schmerz (SZ) ist etwas, das alle Menschen erleben müssen und das jeder vermeiden möchte. Man entkommt im Laufe seines Lebens der Schmerzerfahrung aber nicht. Es beginnt, wenn das Baby Blähungen hat, ein Kind hinfällt und sich die Knie aufschürft. Später quält einen Liebeskummer oder man muß vielleicht beruflich leiden, erfährt wirtschaftliche Schmerzen. Und nicht zuletzt der Zahnarzt…
Viele ältere Menschen berichten, dass sie mit den Jahren immer mehr Schmerzen bekommen. Fast hat man den Eindruck, als gehöre Schmerz zum Leben dazu, als ob ein Leben ohne Schmerz nicht möglich sei.
Aber vielleicht hat Schmerz auch einen Sinn, eine Aufgabe?
Es gibt den körperlichen und den seelischen Schmerz. Offensichtlich gehören beide Seiten des Schmerzes zusammen, körperliche Schmerzen können seelisch zermürben oder seelisches Leid zeigt sich in körperlichen Beschwerden. Die Wissenschaft nennt diesen Zusammenhang Psycho-Somatik.
Das Schmerzgeschehen hat in der Regel eine oder mehrere lokale Ursachen, wie eine akute Verletzung oder Beeinträchtigung, die sofort und ausreichend behandelt werden sollte.
Der Schmerz weist als Signal auf etwas hin, das geändert werden soll (z. B. ein Kind greift auf eine Herdplatte).
Wenn der Schmerz aber länger anhält – „chronisch“ wird, gräbt er sich ins Gehirn ein. Und dann reicht es in der Regel nicht mehr, die gestörte schmerzende Stelle zu therapieren, die Spur des Schmerzes im Gehirn (Engramm = „Eingrabung“), das Schmerzgedächtnis muß auch behandelt werden.
Zur Behandlung von Schmerzen wenden Ärzte -nach dem Ausschluß ernsthafter anderer Erkrankungen- in der Regel ein Stufenschema für die Behandlung an, z. B. das WHO – Stufenschema.
Östrogene verstärken die Weiterleitung von Schmerz-Impulsen ins ZNS (Zentralnervensystem) zur Ausschüttung von Serotonin (Muskelaktivität, Dämpfung von Aggressionen, Stimmungen und Gefühle)
Gelbkörperhormon Progesteron (Prg) dämpft ZNS, => Schwangerschaft: Schmerzschwelle geht hoch: weniger Schmerz; Aktivierung des Endorphinsystems, Prg ist auch erhöht in der Lutealphase (= Zeitspanne zwischen Eisprung und der nächsten Menstruation)
Testosteron (männliches Sexualhormon) reduziert Reaktivität des Nervensystems
Enge Verknüpfung Nerven und Hormonsystem:
Nervenzellen tragen auf Ihrer Oberfläche Rezeptoren für Sexualhormone
Definition „Schmerz“: 1.) durch Krankheit, Verletzung, oder ähnliches ausgelöste sehr unangenehme körperliche Empfindung; 2.) Tiefe seelische Bedrückung, Kummer, Leid (DUDEN 1989)
Lokales Geschehen im Gewebe (Schmerzphysiologie, Entzündungsphysiologie)
Änderung der Durchblutung, Schmerz = Stress => Sympathicusaktivierung, vermehrte Produktion von freien Radikalen: Säure-Basen-Haushalt, Entzündung => vermehrter Schmerz
Entzündungstherapie = Schmerztherapie
Mastzelle: Ausschüttung von Botenstoffen: Prostaglandin (Wirkungsverstärkung in saurem Milieu), Histamin, Bradykinin, Serotonin, GABA, Glutamat, Neurokinin
Schmerzbahn: Schmerzfühler (Nozirezeptor) schickt z. B. bei Verletzung einen elektrischen Impuls in Richtung Rückenmark, dort erfolgt Umschaltung in „Relaisstation“ – schwacher Impuls? => Impuls endet
Bei starkem Impuls: Verstärkung und dann Weiterleitung hinauf ins Gehirn. Hier Aktivierung mehrerer verschiedener Regionen => Schmerzprojektion „Limbisches System“ (Teil des Endhirns: emotionale Tönung), „Schmerz entsteht im Kopf“, Einordnung des elektrischen Signals als Schmerz „Tönung“, „Färbung“, Verknüpfung mit Erinnerungen => Schmerzmatrix (Prof. Zieglgänsberger, MPI München)
Häufigster Beratungsanlass in der Allgemeinpraxis, häufigster Berentungsgrund
Stichwörter: Aufrichtung – aufrichtig, Vordergrund und Hintergrund, Sichtbares und Unsichtbares, Vergangenheit, Verdrängtes, der „Schatten“, „Wettergebiet der Seele“, „Schultern hängen lassen“, „Rückgrat haben“
Bewegungsapparat: äußere Freiheit, Drang nach Ausdehnung, Ergreifen und Gestalten der Welt, Ausdruck der eigenen Befindlichkeit => innere Bewegung – äußere Bewegung
Rückenschmerz als Krankheit: Hinderung an Fortschreiten, Beeinträchtigung positiver Aggression (Fähigkeit an etwas heran zu gehen)
Rücken: segmentale Gliederung, Entstehung wie Regenwurm
Facettengelenke, verzurrt wie Mast und Takelage an Segelschiff => sensibelster Punkt ist der Übertritt des Mastes durch das Schiffsdeck (entspricht dem Ileosacralgelenk – ISG) => möglichst den ganzen Rücken behandeln
Wirbel-säule => Aufrichtung
Verbindung und Stoßdämpfer zwischen Beckengürtel und Schultergürtel
„Multimodales Therapiekonzept“
In ein ganzheitliches Behandlungsteam gehört immer psychotherapeutische und physiotherapeutische Kompetenz. Oft sind auch Seminare sinnvoll, z. B. Körper-Erfahrung oder Schmerz-Bewältigung.
WAS KANN MAN SELBER TUN?
Bewährte Therapie-Verfahren/ Grundsätze :
Bei individuellen Fragen oder speziellen persönlichen Problemen kontaktieren sie uns am Besten per @ über das Formular oder direkt in der Praxis.
Dr. Dr. Thomas Beck ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.